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Ratgeber Verstopfung

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Verstopfung
Therapie von Verstopfung

Bei der Therapie von Verstopfung ist es relevant, ob die Verstopfung über einen langen Zeitraum oder nur kurzweilig auftritt. Bei gelegentlich auftretenden Verstopfungen helfen häufig schon Mittel aus dem Alltag, um eine Besserung zu bewirken. Dazu gehören eine Ernährungsumstellung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, tägliche Sparziergänge und die Vermeidung von Stress. Von der Einnahme von Abführmitteln ist, ohne die Rücksprache mit einem Arzt eher abzuraten. Handelt es sich hingegen um eine langanhaltende Verstopfung, sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. In wenigen Fällen kann eine Verbesserung erst durch einen operativen Eingriff eintreten.

Therapie von Verstopfung (Obstipation)

Die richtige Therapie der Verstopfung richtet sich ausschließlich nach ihrer Ursache. Daher ist es wichtig, bei länger anhaltender Verstopfung einen Arzt aufzusuchen. Tritt die Obstipation eher sporadisch auf und ist die Ursache dafür vielmehr in Ihrer Lebensführung zu suchen, können Sie mit einigen einfachen Mitteln eine Selbsttherapie durchführen.

Was können Sie selbst bei Verstopfung tun?

Der sofortige Griff zum Abführmittel ist in der Regel gar nicht notwendig. Sollten Sie sich dennoch dazu entscheiden, lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Zudem sollten Sie Abführmittel ohne ärztliche Rücksprache nur in seltenen Fällen einnehmen. Eine regelmäßige Einnahme kann zur Gewöhnung führen. Die Folge wäre, dass Sie immer höhere Dosierungen benötigen, um Abführen zu können und somit die Gefahr der Nebenwirkungen wie Anal- oder Darmveränderungen, Hämorrhoiden oder Störungen des Elektrolythaushaltes unnötig erhöhen.

Zur Therapie von Verstopfung ist es unerlässlich, Ihre Ernährung langsam, aber dauerhaft umzustellen. Eine faser- sowie ballaststoffreiche Kost kurbelt Ihre Darmtätigkeit an. Darüber hinaus empfiehlt es sich, ausreichend zu Trinken (mindestens zwei Liter pro Tag) und sich regelmäßig zu bewegen. Ein täglicher Spaziergang von mindestens 30 Minuten wirkt sich ebenfalls positiv auf Ihre Verdauung aus. Vermeiden Sie Stress, sowohl in Ihrem Tagesablauf, als auch bei Ihrem Toilettengang. Es ist wichtig, dass Sie sich auch für den Stuhlgang ausreichend Zeit nehmen. Übermäßiges Pressen oder Drücken ist äußerst kontraproduktiv. Sie sollten abführende Hausmittel wie z. B. Sauerkraut, Pflaumen, Feigen und Leinsamen in Ihren Ernährungsplan integrieren, um Ihren trägen Darm wieder auf Trab zu bringen. Da sich ein Großteil unseres Immunsystems im Darm befindet, hilft eine gesunde Darmflora also nicht nur Ihrer Verdauung, sondern auch Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden. Grundsätzlich sind diese Maßnahmen für eine dauerhafte Anwendung konzipiert. Einmalig angewendet, werden Sie auf diesem Weg keinen Erfolg haben. Seien Sie konsequent, Ihr Darm wird es Ihnen danken.

Wann sollten Sie bei Verstopfung einen Arzt aufsuchen?

Sollten Sie länger als zwei Wochen an Verstopfung leiden oder aber an weiteren Symptomen wie Blut im Stuhl, heftigen Schmerzen, angeschwollenem Bauch oder wechselweise an Durchfall erkranken, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf. In solchen Fällen ist die Verstopfung u. U. nur ein Element einer ernsthaften Erkrankung.

Rührt die Verstopfung von der Einnahme anderer Medikamente her, kann ein Wechsel des Präparats eventuell Abhilfe schaffen. Ist die Verstopfung die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung, so wird diese behandelt. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt.

Operative Behandlungsmethoden von Verstopfung

In einigen Fällen ist die Verstopfung auf eine organische Veränderung zurückzuführen, die operativ behandelbar ist. Eine Entfernung von Teilen des Dickdarms kann bei einem trägen Darm zur Linderung der Problematik beitragen. Ist die Darmtätigkeit normal, aber die Entleerung gestört, kann eine Straffung des Enddarms ebenfalls erleichternd wirken.

Melissa Seitz

13. August 2020
Die Einnahme vom Pro- und Präbiotika kann sich positiv auf die Darmflora auswirken. Probiotika sind in bestimmten Lebensmitteln wie z. B. Buttermilch oder Sauerkraut zu finden.
  
22. April 2020
Die richtige Ernährung oder Entspannung im Alltag kann Betroffenen mit einem Reizdarmsyndrom helfen, die Beschwerden zu lindern.
  
05. August 2019
Zur Förderung der Darmgesundheit ist es wichtig, sich ballaststoffreich zu ernähren, viel zu trinken und auf ungesättigte Fettsäuren zu achten.
  
09. November 2016
Eine Blockade des Proteins GATA3 könnte sich vorbeugend auf Colitis ulcerosa auswirken und die Symptome einer bestehenden Erkrankung abmildern.
  
13. Juni 2012
Die Entstehung einer Magen-Darm-Grippe ist meist auf eine Infektion mit Bakterien oder Viren zurückzuführen.
  

Vor allem zwei Prozesse im Körper können für die Entstehung einer Verstopfung verantwortlich sein, zum einen eine Trägheit des Dickdarms und zum anderen eine Funktionsstörung des Enddarms. Es gibt verschiedene Ursachen für diese Störungen. Zu den häufigsten Gründen gehören eine ungesunde Lebensführung, wie z. B. mangelhafte Ernährung und starker Stress oder das sog. Reizdarmsyndrom. Es gibt aber auch Medikamente, die eine verstopfende Wirkung haben können. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Verstopfung die Folge einer anderen, meist ernsthafteren Erkrankung ist. Auch organisch bedingte Veränderungen können ursächlich für eine Verstopfung sein.

Eine Verstopfung kann unterschiedliche Ursachen haben und in verschiedenen Erscheinungsformen auftreten. Es gibt die akute Verstopfung, die viele Ursachen haben kann und meist von anderen Schmerzen begleitet wird. Bei der chronischen Verstopfung zieht sich das Ausbleiben des Stuhlgangs über einen längeren Zeitraum. Eine Entleerung des Darms ist für die Betroffenen meist nur unter großer Anstrengung möglich. Die Reiseverstopfung beschränkt sich in den meisten Fällen auf die Dauer einer Reise und hat ihre Ursache in den veränderten Gegebenheiten im Ausland. Bei der Pseudo-Verstopfung liegt das Ausbleiben des Stuhlgangs an einer im Vorfeld stattgefundenen vollständigen Darmentleerung.

Diagnose Verstopfung

Bei der Diagnose von Verstopfungen erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt. Im Anschluss daran kommt es zu einer körperlichen Untersuchung, in Form eines Abtastens des Bauchbereichs und des Rektums. Auch eine Blutabnahme sowie Urin- und Stuhlproben können hilfreich bei der Diagnose sein. Weitere Möglichkeiten sind der sog. Hämoccult-Test oder eine Ultraschalluntersuchung des Bauches. Mit dem sog. Hinton-Test lassen sich mithilfe von Gelatinekapseln Rückschlüsse auf die Verdauungsaktivitäten im Körper der Betroffenen ziehen. Eine für Patienten etwas unangenehme Variante ist die Darmspiegelung, die dem Arzt einen genauen Einblick in den Darm ermöglicht.